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925 Jahre Reichartshausen - Beitragsserie: Geschichte von Reichartshausen - Stüber Cent

Galgensäule (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Galgensäule

Der bedeutendste Abschnitt in der Vergangenheit von Reichartshausen war der Sitz des Stüber oder Reichartshäuser Cents innerhalb der Gemeinde. Die Bezeichnung „Reichartshäuser Cent“ oder „Stüber Cent“ zeigen unsere Geschichte als Gerichtsstandort für die jeweilig Herrschenden. Der sogenannte "Cent" umfasste Aglasterhausen, Asbach, Bargen, Breitenbronn, Daudenzell, Epfenbach, Flinsbach, Haag, Helmstadt, Michelbach, Moosbrunn, Neunkirchen, Ober-und Unterschwarzach, Pleutersbach, Schönbrunn und Schwanheim. Die Grenzen des Reichartshäuser Cent bildeten Straßen, Bach- und Flußläufe. Diese wurden durch Marksteine und Lochbäume gekennzeichnet.

 

Der Richtplatz mit dem Galgen des Centgerichtes befand sich auf dem Stiefelberg. Eine der ursprünglich drei Galgensäulen ist erhalten geblieben und steht heute neben dem Blumenwappen am Kreisel in der Epfenbacher Straße. Es gibt verschiedene Theorien woher das Wort „Stüber“ in „Stüber Cent“ kommt:

1. Theorie: Das Wort "Stüber" wurde von der Richtstätte am Stiefelberg (Stübelberg) abgeleitet.

2. Theorie: Der hiesige Pfarrer Blinzig behauptete 1770 Reichartshausen sei ursprünglich eine Stadt namens Stilbar gewesen, woraus später Stilber oder Stüber geworden sei, und davon habe der ganze Bezirk den Namen „Stüber Cent“ erhalten. 

3. Theorie: Das Wort „Stüber“ leitet sich von der Stube, in der das Centgericht abgehalten wurde, ab. Die Stube war das obere Zimmer des alten Rathauses, welches 1951 abgerissen wurde.

 

Welche Theorie stimmt, lässt sich heute leider nichtmehr nachvollziehen.

Aufgrund dieser historischen Vergangenheit wurde Reichartshausen im Jahr 2023 durch das baden-württembergische Innenministerium die Zusatzbezeichnung „Centgemeinde“ verliehen.

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